Es geht nicht anders: Man muss es „Schweine-Journalismus“ nennen, wenn Artikel voller Infamie und Häme in den sogenannten Qualitätsmedien zu lesen sind. In der „Süddeutschen Zeitung“ nutzt man den Anlass der Militärparade im heutigen St. Petersburg zur Erinnerung an die Befreiung der Stadt vor 75 Jahren zu schlimmen Entgleisungen. Wer meint „75 Jahre nach der Befreiung verharmlost Russland den Hungertod von über einer Million Menschen“, will nicht sagen, warum die Menschen in der leidgeprüften Millionenstadt über 900 Tage der Belagerung durch die faschistische Wehrmacht ausgesetzt waren. Die Erben der Lenigrader müssen lesen, „Wieder einmal schicken die in Moskau Regierenden Soldaten statt Mitgefühl und verordnen Nationalstolz statt Gedenken.“ Wer die Bilder aus St. Petersburg gesehen hat, sah Trauer und Entsetzen, aber auch den Stolz über den heldenhaften Kampf, den die Menschen der Stadt und die Rote Armee leisteten.