12 000 Arbeitsplätze akut bedroht

Bayer in der Krise

Von Werner Sarbok

Der Leverkusener Bayer-Konzern schüttet in diesem Jahr an seine Aktionäre 2,6 Milliarden Euro aus. Obwohl die Dividende bei 2,80 Euro bleibt, schafft der Konzern damit einen Rekord, weil mehr Aktien im Umlauf sind. Die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) kritisiert diese Entscheidung. Bayer befinde sich in einer ernsten Krise, die Aktionäre sollen davon aber nichts spüren und bei der Stange gehalten werden. Der Konzern friere die Dividenden-Zahlung auf hohem Niveau ein und erwägt Aktien-Rückkäufe. Mit Vernichtung von 12 000 Arbeitsplätzen will er Produktivität und Ertragskraft deutlich steigern, befürchtet Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG.

Der Agro-Riese gab die Stellenstreichungen Ende November letzten Jahres bekannt. Hatte Bayer-Chef Werner Baumann im Zuge der Monsanto-Übernahme noch versprochen: „Bayer wird nach Abschluss der Integration mehrere tausend Stellen in den USA schaffen“ und entsprechende Zusagen auch für die europäischen Standorte gemacht, so galt das 18 Monate später nicht mehr. Bereits elf Tage nach Vollzug der Transaktion begann nämlich der erste Schadenersatz-Prozess in Sachen „Glyphosat“, der für das Unternehmen mit einer Verurteilung zu einer Strafe in Höhe von 78 Millionen Dollar endete.

„Die Bilanz des Monsanto-Deals fällt katastrophal aus“, konstatiert Köhler-Schnura, und zwar „nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für den Konzern selbst. In seiner grenzenlosen Gier nach Profit hat Bayer bereits jetzt dafür gesorgt, dass der Wert des eigenen Unternehmens sich in den letzten Monaten mehr als halbierte und nur mit Mühe wieder aufgepäppelt werden kann.“

Die CBG schreibt die Verantwortung für die Vernichtung der 12 000 Arbeitsplätze und die anderen Risiken und Nebenwirkungen der Monsanto-Akquisition der Führungsriege um Werner Baumann zu. Darum wird die Coordination zur Bayer-Hauptversammlung am 26. April neben anderen Gegenanträgen mit einem Gegenantrag die Aktionäre auffordern, den Vorstand nicht zu entlasten.

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"Bayer in der Krise", UZ vom 8. März 2019



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