Nach Angaben der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) beschleunigt der Konzern sein Arbeitsplatzvernichtungsprogramm. Der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson habe schon bei der Bilanzpressekonferenz im Mai stolz verkündet: „Allein im ersten Quartal haben wir 1.500 Stellen abgebaut, rund zwei Drittel davon auf Management-Ebenen.“ Nun ziehe der Leverkusener Multi das Tempo noch einmal an. Bayer habe eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um „einen schnellen Austritt aus dem Unternehmen zu incentivieren“. Darüber hinaus drohe er mit Arbeitszeitverkürzungen inklusive Entgeltkürzungen.
„Beschäftigte, deren Stelle entfallen ist, konzentrieren sich fortan ganz auf die Suche nach einer adäquaten neuen Beschäftigung außerhalb von Bayer beziehungsweise die dafür nötige Weiterqualifizierung. Da sie in dieser Phase keinen aktiven Beitrag für den Unternehmenserfolg leisten, sind sie von etwaigen Bonus-Zahlungen ausgenommen“, zitiert die CBG einen Konzernsprecher.
„Im Konzern ist die Verunsicherung groß, Einladungen aus der Personalabteilung sind gefürchtet“, berichtet die „Rheinische Post“. Marius Stelzmann, CBG, sieht in Bayer-Chef Bill Anderson einen „knallharten Sanierer“. Er sei „alles andere als ein Sonnyboy, als den ihn die PR-Abteilung darzustellen bemüht“. Hinter seiner „Management-Poesie“, die mit Slogans wie „Bürokratie beseitigen“, „Strukturen verschlanken“ und „Entscheidungsprozesse beschleunigen“ daherkomme, verberge sich nichts anderes als eine „Kahlschlag-Agenda“, so Stelzmann.