Bauern gegen EU

Landwirte haben in Brüssel gegen die Agrarpolitik der EU protestiert. Anlass war ein Treffen der Landwirtschaftsminister der EU. Mehr als 900 Traktoren blockierten am Montag Straßen im EU-Viertel. Bauern setzten Reifen in Brand, schütteten Gülle auf die Straße und zündeten Pyrotechnik. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Zuvor waren Straßensperren rund um die EU-Institutionen eingerichtet worden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsstörungen, unter anderem war der Weg zum Flughafen beeinträchtigt.

Die in Spanien bereits seit drei Wochen anhaltenden Bauernproteste fanden mit einer großen Kundgebung in Madrid einen Höhepunkt. Tausende Demonstranten aus vielen Teilen des Landes versammelten sich am Montag vor der Vertretung der EU-Kommission. Mit Traktoren legten sie die Prachtstraße Paseo de la Castellana lahm. Die organisierenden Verbände von Landwirten und Viehzüchtern bezifferten die Zahl der Teilnehmer auf 20.000.

Polnische Bauern haben am Sonntag und Montagmorgen 24 Stunden lang die Autobahn nach Deutschland an der Grenze bei Frankfurt (Oder) blockiert. Die seit Wochen dauernden Proteste polnischer Bauern richten sich gegen die EU-Agrarpolitik, aber auch gegen die Einfuhr billiger Agrarprodukte aus der Ukraine.

In Frankreich hat ein Besuch von Präsident Emmanuel Macron auf der Landwirtschaftsmesse in Paris zu starken Protesten geführt. Mehrere hundert Bauern drangen am Samstag vor der Eröffnung in eine der Hallen ein. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Mit rund eineinhalbstündiger Verspätung wurde die Agrarmesse für das Publikum eröffnet. Bis zu 800 Sicherheitskräfte sollen bei dem Besuch des Präsidenten im Einsatz gewesen sein.