Richard Höhmann ist Mitglied der Zentralen Bildungskommission der DKP und der Leitung der Karl-Liebknecht-Schule in Leverkusen.
UZ: Das Programm der KLS für das Jahr 2020 bietet vor allem Grundlagenseminare zur Vermittlung unserer Weltanschauung und Kurse, die eher auf praktische Hilfe bei der politischen Arbeit zielen. Welche Überlegungen stehen dahinter?
Richard Höhmann: Denken und Handeln gehen Hand in Hand. Unsere Bildungsarbeit basiert auf den Anforderungen der politischen Praxis. Nehmen wir zum Beispiel die zentrale Aufgabe der Verankerung in den Betrieben. Wir wissen, dass für die Genossinnen und Genossen in der Betriebsarbeit der lebendige Erfahrungsaustausch wichtig ist. Das steht deshalb ganz oben bei den betrieblichen Seminaren.
Zugleich sollen nützliche Tipps und Hilfen gegeben werden. Ganz dicht an der betrieblichen Praxis entlang vermittelt das Seminar „Ran an die Arbeiterklasse“ im Oktober zum Beispiel auch wichtige Grundlagen der politischen Ökonomie.
Auch beim Grundlagenseminar Ende Mai geht es nicht um theoretische Elfenbeintürme. Es sollen grundlegende Einblicke in unsere wissenschaftliche Weltanschauung ermöglicht werden. Es geht dabei um Basiswissen und Handwerkszeug.
„Das war hilfreich“, „Ich habe das Gefühl, besser mitreden zu können“, „Das ist nützlich für den politischen Alltag“, lauteten Rückmeldungen aus den Grundlagen-Seminaren. Nicht nur neue Mitglieder, auch „alte Hasen“ haben dabei vieles für sie gewinnbringend neu- und wiederentdeckt.
UZ: An wen richten sich diese Angebote?
Richard Höhmann: Die Seminare richten sich an Mitglieder der DKP – aber nicht nur. Uns Nahestehende nutzen die Seminare zu einem vertieften Austausch. Am Ende manchen Seminars stand die Entscheidung zum Parteieintritt. Auch dies ein Hinweis an die Gruppen, die Teilnahme an den Seminaren der KLS nicht dem Selbstlauf zu überlassen. Warum nicht zwei Gruppenmitglieder ansprechen, gemeinsam einen Kurs zu belegen – vielleicht gemeinsam mit X oder Y, der uns politisch nahe steht.
UZ: Die Karl-Liebknecht-Schule ist derzeit eine Baustelle. Kann dort überhaupt gelernt werden?
Richard Höhmann: Aber ja! Die Arbeiten finden so statt, dass der Seminarbetrieb nicht gefährdet ist. Das macht die Arbeit nicht leichter für Ansgar und das Team der Genossinnen und Genossen, die den Umbau stemmen. Aber bisher haben sie dass klasse hingekriegt.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die regelmäßig und bei den Subbotniks mithelfen. Es war und ist eine tolle Sache! Nur um einen kleinen Eindruck zu geben: Es wurden Wände entfernt, Mauer- und Deckendurchbrüche gemacht. Die Be- und Entwässerung wurde komplett erneuert, ebenso die Heizungsrohre. Mehrere hundert Meter Strom- und Netzwerkkabel wurden verlegt. Zurzeit laufen die Abschlussarbeiten im Dachgeschoss.
Schon beim Seminar am 21. März kann in den renovierten Räumen des Dachgeschoss übernachtet werden! Das ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg, das Gebäude auf den Standard einer modernen Jugendherberge zu bringen. Im Untergeschoss werden dann die Küche und ein Mehrzweckraum sein. Die Seminarräume im Erdgeschoss werden erweitert. Die erste Etage und das Dachgeschoss verfügen dann über moderne Mehrbettzimmer mit angeschlossenem Bad. Mit einem Aufzug-Turm wird vollständige Barrierefreiheit hergestellt.
UZ: Die KLS geht auch wieder auf Tour. Was müssen Bezirke und Kreise tun beziehungsweise bieten, damit die KLS zu ihnen kommt?
Richard Höhmann: In der Bildungsarbeit läuft noch zuviel nebeneinander her. Da verschenken wir Möglichkeiten. Wir haben uns gedacht: Machen wir angesichts der Einschränkungen der Umbauphase aus der Not eine Tugend. Deshalb bieten wir das Grundlagen-Seminar als „KLS vor Ort“ an. Ein Format, mit dem wir die Bezirke unterstützen wollen, gezielt und planmäßig Genossinnen und Genossen fortzubilden. Das hat im letzten Jahr im Norden gut geklappt. In diesem Jahr bieten wir das für den Süden und den Osten an. Das bewährte Konzept steht, ebenso Multimedia-Elemente und der Reader mit Literatur und Schaubildern. Das und auch einen Seminarleiter bringen wir mit.
Was sonst zu tun ist? Sich vornehmen und ernsthaft und planmäßig absichern, dass man mindestens zehn TeilnehmerInnen für die Teilnahme am Seminar gewinnt, gerne auch gemeinsam mit dem oder den Nachbarbezirken. Vielleicht lässt sich auch ein Genosse oder eine Genossin als TeamerIn für die Seminarvorbereitung gewinnen? Letzteres ist kein Muss – wäre aber schön. Dann Kontakt zu mir aufnehmen und alle weiteren Details gemeinsam abstimmen.
Die Fragen stellte Lars Mörking
Neue Seminare der KLS 2020
21.-22. März: In politischen Aktionen selbstsicherer auftreten
25.-26. April: So geht das mit der eigenen Internetseite
16.-17. Mai: Betrieb und Gewerkschaft
24. Mai Grundlagen kommunistischer Politik
13.-14. Juni: Organisationspolitik – theoretische Grundlagen
17.-18. Oktober: Organisationspolitik – theoretische Grundlagen
24.-25. Oktober: Ran an die Arbeiterklasse
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