Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat letzte Woche für den Verkauf des Transport- und Logistikunternehmens DB Schenker gestimmt. Käufer ist die dänische Spedition DSV. Die Vertreter der Gewerkschaft EVG im Aufsichtsrat der DB AG stimmten gegen den Verkauf.
„Wir halten die Entscheidung zum Verkauf von Schenker für einen schweren strategischen Fehler“, so Martin Burkert, Vorsitzender der EVG. Um kurzfristig Erlöse zu erzielen, verzichte man langfristig auf Einnahmen. Das sei keine kluge Unternehmenspolitik.
Die EVG fordert nun klare Zusagen zur Verwendung der finanziellen Erlöse aus dem Schenker-Verkauf. Diese müssen nach Auffassung der Gewerkschaft zur Entschuldung der DB AG verwendet werden. Die Bahn müsse in neue Fahrzeuge und eine bessere Service-Qualität investieren, um zukunftsfähig zu sein. Zudem müsse der Bund endlich die Verantwortung für die Finanzierung der Infrastruktur übernehmen. „Die Deutsche Bahn darf keine Melkkuh von Christian Lindner werden. Die Bahn-Beschäftigten sind nicht die Ausputzer für eine verfehlte Haushaltspolitik“, so Burkert, der zudem kritisierte, dass die Beschäftigten von DB Schenker keine ausreichenden Garantien für die Weiterbeschäftigung erhalten hätten. Es drohe deshalb ein massiver Stellenabbau.