Klinikum Stuttgart verschiebt Auszubildende

Azubis im Impfzentrum

SDAJ Stuttgart

Diana ist Auszubildende im Klinikum Stuttgart und Mitglied der „Kommunistischen Organisation“. In einem Interview in der „Roten Spritze“, der Zeitung des Branchentreffens Gesundheit der DKP Baden-Württemberg, berichtet sie von der Arbeit im Impfzentrum, dem Chaos dort und auch dem Frust, weil man dort nichts lernt, sondern billige Arbeitskraft ist.

Rote Spritze: Wie werden Auszubildende im Impfzentrum eingesetzt und lässt sich hier noch von Ausbildungsqualität sprechen?

Diana: Wir erhalten normalerweise, um die Ausbildungsqualität aufrechtzuerhalten, eine Praxisanleitung auf der Station. Das sollten mindestens zwei Stunden in der Woche sein. Zumindest in dieser Zeit sollen Azubis nicht nur die fehlenden Stellen füllen, sondern entsprechend ihres Lernstandes angeleitet werden. Jetzt heißt es, wir sollen auf den Impfstationen aushelfen. Dabei ist klar, dass wir in dieser Zeit keine Anleitung gemäß Lehrplan erhalten.

Auch die Tätigkeiten im Impfzentrum haben nichts mit Lehrplaninhalten zu tun. Wir sollen zum Beispiel Daten der zu impfenden Bürgerinnen und Bürger aufnehmen, sie an die richtige Stelle weiterleiten und ihnen den Ablauf erklären. Von ausbildungsrelevanten Inhalten keine Spur.

Rote Spritze: Was sagen die Auszubildenden dazu?

Diana: Viele waren zu Beginn verunsichert und auch verängstigt, da die Information von der Leitung der Berufsakademie sehr plötzlich kam. Zuerst wurde nach Freiwilligen gefragt. Dann war die Rede von Schattendienstplänen und dass sie sich flexibel den Arbeitszeiten anpassen sollen. Auch die Stationen waren mit diesen Informationen und Anforderungen überfordert. Die Auszubildenden sollten ja von den Stationen abgezogen werden. Sie planen die Azubis aber als Arbeitskräfte mit ein, obwohl wir laut Regelung nicht als Vollkraft eingeplant werden dürfen. Die Realität ist anders.

Rote Spritze: Über was für Zeiträume reden wir?

Diana: Aktuell ist die Lage sehr diffus und das ist für die meisten sehr frustrierend. Es ist immer noch unklar, für wie lange sie dort aushelfen sollen. Auszubildende, die kurz vor dem Examen sind, sollten nicht oder nur für wenige Tage aushelfen. Alle anderen Azubis sollten maximal zwei Wochen eingesetzt werden. Doch jetzt schon heißt es, dass der Einsatz verlängert werden soll. Das verunsichert viele Auszubildende und sorgt auch für Frust. 

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"Azubis im Impfzentrum", UZ vom 19. März 2021



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