Frankreichs Regierung hat den Ausnahmezustand in der Kolonie Neukaledonien am Dienstag um 5 Uhr Ortszeit beendet. Das Kolonialregime hatte die Maßnahme am 15. Mai verhängt, nachdem es infolge einer Wahlrechtsreform zu Aufständen in der östlich von Australien gelegenen Pazifikkolonie gekommen war (UZ vom 24. Mai). Gleichzeitig kündigte die Regierung in Paris an, sieben weitere Polizeieinheiten mit insgesamt 480 Beamten nach Neukaledonien zu schicken. Das erhöht die Zahl der außerordentlich dort stationierten Soldaten und Polizisten auf 3.500.
Die Kanakische und Sozialistische Front der Nationalen Befreiung (FNLKS) forderte die französische Regierung auf, die Wahlrechtsreform zurückzunehmen. Die Ureinwohner befürchten, die Gesetzesänderung werde ihren politischen Einfluss zurückdrängen und habe zum Ziel, die Unabhängigkeit zu verhindern. Präsident Emmanuel Macron erklärte ein Ende der Straßensperren zur Bedingung für einen „Dialog“. An der Wahlrechtsreform hält er fest.