In den USA, genauer gesagt in Florida, ist die Aufregung groß: Auf Kuba soll angeblich eine ausländische Militäranlage errichtet werden. Unerhört, findet der republikanische Kongressabgeordnete Matthew Gaetz und krakeelt, er „unterstütze den Einsatz militärischer Gewalt“, um die Anlage zu entfernen. Die ist nämlich – wer hätte das gedacht – chinesisch!
Frei erfunden ist diese Anlage zwar auch, aber das macht ja nichts bei der Propagandashow. Also wird munter darüber fantasiert, dass sich Kuba in einen „stationären Flugzeugträger vor der Küste Floridas“ verwandelt, die Außenpolitiksirene Blinken heult was von Heimatland und Interessen schützen, und niemand interessiert sich dafür, dass es Dementis über eine solche Anlage aus China und Kuba gibt und Beweise für das Gegenteil nicht existieren.
Vielleicht sollten sich die USA mal dafür interessieren, wer auf Kuba eine illegale Militärbasis unterhält. Das sind nicht die Chinesen. Und die sind es auch nicht, die auf dieser Militärbasis seit über 20 Jahren Menschen unrechtmäßig gefangen halten und foltern. Aber die eigenen Verbrechen haben in den USA ja noch nie interessiert.
Ausländische Militäranlage auf Kuba
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)