Noch mehr Geschichten vom Känguru

Ausgelutscht, aber witzig

Von Friedhelm Vermeulen

ausgelutscht aber witzig - Ausgelutscht, aber witzig - Rezensionen / Annotationen - Die letzte Seite

Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Apokryphen

Geschichten aus Anthologien, Live-Programmen und Marc-Uwes Geheimfach.

Ullstein 2018, 208 Seiten, 9 Euro.

Zu bestellen bei:

neue-impulse-verlag.de,

Tel: 0201 236757,

E-Mail: info@neue-impulse-verlag.de

ken, dem Känguru-Manifest und der Känguru-Offenbarung wirklich noch weitere Geschichten aus der Wohngemeinschaft des Kleinkünstlers Marc-Uwe Kling? Nun habe ich die Geschichten aus der Berliner WG mit einem kommunistischen Ex-Vietcong-Beuteltier gerne gelesen, zumal es gerne Nazis boxt. Aber das Konzept war spätestens nach seiner zweiten Veröffentlichung etwas ausgelutscht, so dass befürchtet werden musste: Ihm fällt nichts Neues mehr ein. Dass dem nicht so ist, hat der Autor mit „QualityLand“ bewiesen. Kling hat gezeigt, dass er ein ausgezeichneter Beobachter ist, der Folgen der Monopolisierung verständlich machen kann, indem er sie zuspitzt.

Mit seinem aktuellen Buch, den „Känguru-Apokryphen“, zieht er sich auf vertrautes Terrain zurück. Den Titel und die Veröffentlichung weiterer Känguru-Geschichten begründet Kling im Buch einfach damit, dass es noch welche gab, die nicht veröffentlicht wurden. Wer Klings Lesungen besucht, dem dürfte die ein oder andere Geschichte bekannt vorkommen. Selten bieten sie Stoff für mehr als ein oder zwei Seiten – länger sind sie allerdings auch nicht.

Aber auch wenn die kleinen Alltagsepisoden dem bekannten Muster folgen, einige davon sind „witzig“. Wer wissen möchte, wie Kling sich eine Diskussion mit Nazis vorstellt, bei denen sie am Ende zu heulen anfangen, oder wer wissen will, wie eine Weiterentwicklung des Spiels „Schere, Stein, Papier“ aussehen könnte oder wer einfach immer noch nicht genug hat von den Känguru-Geschichten, dem sei gesagt: Ist viel Schönes dabei … für eine Klolektüre.

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"Ausgelutscht, aber witzig", UZ vom 1. Februar 2019



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