Gedenkveranstaltung „Krankenmorde“ in Osnabrück

Ausgegrenzt, stigmatisiert, ermordet

Von lmö

Mit einem Gedenkmarsch zum ehemaligen Landeskrankenhaus in Osnabrück erinnerten Mitglieder der VVN-BdA und Gewerkschaftsmitglieder am letzten Sonntag an die Ermordung von geistig und körperlich Kranken in der Zeit der faschistischen Herrschaft in Deutschland.

Auf dem Gelände, auf dem auch heute eine vom Schweizer Ameos-Konzern betriebene Psychiatrie angesiedelt ist, wurden vor elf Jahren zwei Stelen als Mahnmal aufgestellt. „Ich bin ausgegrenzt, stigmatisiert, zwangssterilisiert, ermordet und vergessen“ lautet ein Teil der Inschrift.

Um das Vergessen nicht zuzulassen, erinnerte die Kreisvorsitzende der VVN-BdA, Eveline Wefer-Kamali, an die Ziele der „Rassenhygiene“ und der „Leistungsmedizin“, die von einem messbaren Wert menschlichen Lebens ausgingen und bei deutschen Ärzten durchaus positiv aufgenommen worden seien. Die GEW-Kreisvorsitzende Astrid Müller trug beispielhaft deutsche Gerichtsurteile vor, um aufzuzeigen, dass Herabwürdigung, Aussonderung und Erniedrigung noch immer den Umgang mit behinderten Menschen prägen.

Die musikalische Begleitung übernahm der Gewerkschaftschor „Roter Akkord“.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Ausgegrenzt, stigmatisiert, ermordet", UZ vom 30. September 2016



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit