Zu „Krieg, Drohungen, Kursgewinne“, UZ vom 4. März

Aus der Geschichte

Dietmar Hänel, Flöha

Man sollte in der Geschichte suchen, um die derzeitigen Ereignisse in der Ukraine besser verstehen zu können. Der in der „Zentralstelle für Auslandsdienst“ im deutschen Auswärtigen Amt tätige Mitarbeiter Paul Rohrbach schrieb in seinem „Politischen Wanderbuch“ von 1916 bezüglich der deutschen Beziehungen zu Russland unter anderem: „Alles große Leben in Russland muss versiegen, wenn ein Feind die Ukraine packt. Wenn aber der Tag kommt, wo Russland das Schicksal herausfordert, und dann hat zufällig dort, wo bei uns die Entscheidungen getroffen werden, jemand soviel Kenntnis von den Dingen und soviel Entschlossenheit, dass er die ukrainische Bewegung richtig loszubinden weiß – dann, ja dann könnte Russland zertrümmert werden. Wer Kiew hat, kann Russland zwingen!“

Man sollte es nicht glauben, aber jetzt, nach so vielen Jahren, hat jemand so viel „Mut“ gefunden, die ukrainische Bewegung loszubinden. Die Ziele des deutschen Imperialismus von damals wurden also erreicht. Der Sozialdemokrat Karl Liebknecht stand 1914 als einziger im deutschen Parlament auf und stimmte gegen die Bewilligung der Kriegskredite. (…)

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"Aus der Geschichte", UZ vom 11. März 2022



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