Nachdem die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung aktuell geändert hat und nun zur Impfung für Jugendliche unter 18 und Kinder über 12 Jahren rät, hat sich der Druck auf die Eltern und ihre Kinder deutlich gesteigert. Impfzentren an Schulen werden eingerichtet, um den sozialen Druck unter Schulbedingungen noch zu erhöhen. Zudem ist das Ganze ja auch so praktisch und geht schnell, ohne Voranmeldung und sogar ohne Eltern.
Halt! Gilt denn die informierte Aufklärung durch den behandelnden Arzt, ohne die jeder medizinische Eingriff nach geltendem Recht eine Körperverletzung darstellt und verboten ist, für Kinder nicht? Ganz im Gegenteil! Eine differenzierte allgemeinverständliche Information der Eltern und der Kinder ist zwingend vorgeschrieben. Weil die STIKO das schon kommen sah, hat sie in ihrer Stellungnahme explizit formuliert: „Unverändert soll die Impfung nach ärztlicher Aufklärung zum Nutzen und Risiko erfolgen. Die STIKO spricht sich ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.“
Gerade für männliche Jugendliche besteht nämlich ein erhöhtes Risiko einer Herzmuskelerkrankung mit Krankenhausaufenthalt für eine gewisse Zeit, wobei die STIKO unter den Bedingungen der derzeit grassierenden Delta-Variante den Nutzen der Impfung höher einschätzt als das Risiko einer vorübergehenden Erkrankung, deren Langzeitauswirkungen aber bisher nicht ausreichend bekannt sind. Daher wäre die Impfung durch den Haus- oder Kinderarzt die beste Garantie für ein individuelles informiertes Einverständnis. Doch die Politik setzt trotz des geringen Erkrankungsrisikos für diese Altersgruppe auf Panik- und Angstmache. Die Impfung soll mit allen Mitteln erzwungen werden! Dabei ist die weitere Impfung der Erwachsenen das Wesentliche, denn Kinder werden hauptsächlich von diesen infiziert und die Verbreitung findet über sie statt.
Das ärgerliche Angebot von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur allgemeinen Auffrischimpfung aller älteren Erwachsenen ist nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv. Höchstens bei Hochbetagten kann eine solche Auffrischung in Einzelfällen nach neueren Studien sinnvoll sein. Der Charité-Virologe Christian Drosten betont aktuell, dass die Impfung gegen Covid-19 gerade viel besser und anhaltender ist als die übliche Grippeimpfung! Die Propagierung einer Auffrischung sorgt jedoch für Unsicherheit unter den noch nicht Geimpften, die meinen, dass die Impfung doch nicht so gut sei, wie immer behauptet. Das Gleiche gilt für die Berichte über Durchbruchsinfektionen von geimpften Personen, die in Wirklichkeit verschwindend gering und fast nie schwer sind.