Es hat schon seinen Sinn, wenn SPD und Grüne auf die Regierungssessel gehievt werden. Die Agenda 2010 und der Jugoslawienkrieg waren es bei Schröder und Fischer. Nun ist es der Aufstieg Deutschlands zur stärksten Militärmacht in (West-)Europa. „Kriegsfähig“ werden will der Sozialdemokrat Boris Pistorius. Die grüne Außenministerin ist längst im Krieg und die marktliberale Scharfschützin Strack-Zimmermann kann vor lauter Kriegsbegeisterung kaum an sich halten.
Nun läuft es in der Ukraine im Augenblick eher suboptimal. Die Auflösungserscheinungen bei unsern geliebten Rechtsradikalen und Faschisten sind nicht zu übersehen. Beim Großmanöver „Quadriga 2024“, das sich erklärtermaßen gegen „eine von Russland geführte Koalition“ richtet, muss die NATO, vor allem die Bundeswehr, schon selbst antreten.
Nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr’“ will die „kriegsfähige“ Ampel auch gleich noch im Roten Meer deutsche Ordnung schaffen. Ebenso wie in Osteuropa, Afrika oder im Indopazifik. In Nahost sichert die US-Navy den zionistischen Massenmord mit zwei Flugzeugträger-Kampfgruppen und einem halben Hundert NATO-Kriegsschiffe. Ansar Allah, oder wie sie im Westen heißen, die Huthi-Rebellen, versuchen, so gut sie können, den Menschen in Gaza beizustehen und haben mit Entlastungsangriffen auf Frachtschiffe im Roten Meer begonnen, um die Kriegslogistik zu erschweren. So eine Unverschämtheit muss verhindert werden. Das Morden soll schließlich ungestört weitergehen. Also auch hier: „Germans to the Front!“
Allerdings kann niemand sagen, ob es beim gegenwärtigen Stand der Konfliktausbreitung bleibt oder ob sich Hisbollah nicht in weit stärkerem Maße engagiert und auch Syrien, Irak und möglicherweise weitere arabisch-islamische Staaten involviert werden. Gäbe es einen solchen Flächenbrand, so wäre auch das „kriegsfähige“ Deutschland beteiligt und die Ampel könnte ihrer Erfolgsgeschichte ein weiteres Ruhmesblatt anfügen.
In den 1990ern fühlte sich Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) noch „von Freunden umzingelt“. Eine grauenhafte Vorstellung. Damit ist dank Rosaolivgrüngelb, Schwarz natürlich nicht zu vergessen, nun aber wirklich Schluss. Endlich. Dafür sparen wir natürlich gern.