An die „kleinen Leute“ auch in unserer Stadt richtet sich also mein heutiger Osnabrücker Appell: Stehe also zu Putin und Russland jeder wie er will – und ja: Er hat vor zwei Jahren den da schon lange heimlich wabernden Krieg – einschließlich westlicher Beteiligung – enorm eskaliert. Und der Einmarsch in die Ukraine war ein völkerrechtswidriger Angriff: Gleichzeitig aber ist die westliche Kriegspartei wie in Afghanistan keine Friedenspartei, sondern sie ist eine Partei mit imperialen Interessen. Wir also haben als Arbeitnehmer mehrere Gründe gleichzeitig, unseren sowieso schmalen Wohlstand nicht auf dem Altar egoistischer Interessen zu opfern. Die heftiger gewordenen Forderungen von Gewerkschaften wie ver.di, auch der Lokführergewerkschaft GDL sowie anderer, für sowieso nur notdürftige Besitzstandswahrung – sie sind mehr als berechtigt: Es gibt überhaupt keinen patriotischen Grund für eine neue Art von Verteidigung des Vaterlandes. Im Gegenteil sollte in allen Gewerkschaften, auch und nicht zuletzt in meiner IG Metall, koordiniert der Kampf um die Verteidigung der Sozialinteressen als unser Beitrag zur Wiedererringung des Friedens verstanden werden. Wir müssen unsere Tarifkämpfe politisieren. Sich unserer sozialen Haut zu wehren muss mehr denn je unser gewerkschaftlicher Beitrag in einem Friedenskampf sein. Ja: auf uns kommt es ganz vorneweg an:
Schluss also mit dem gegenseitigen Völkermorden, wir wollen nicht für diesen Krieg zahlen. Die Kriegsparteien gehören an den Verhandlungstisch und die weiße Fahne gehört gehisst für einen Verhandlungsfrieden: Dabei geht es auch um soziale Umverteilung der Kriegsfolgen von oben nach unten!