Die VVN-BdA Düsseldorf hat im Frühjahr eine Broschüre über politische Inhaftierte in den 1950er-Jahren im Düsseldorfer Gefängnis „Ulmer Höh“ herausgegeben. Die Autorin, Hanna Eggerath, hat selbst in diesem Knast gesessen. Die Broschüre stieß auf sehr großes Interesse, sodass sie innerhalb kurzer Zeit vergriffen war. Nun liegt die zweite Auflage vor.
Eine besondere Brisanz liegt darin, dass Kinder von Antifaschistinnen und Antifaschisten, die zwischen 1933 und 1945 dort eingekerkert waren, nach dem Verbot der FDJ 1951 im selben Gefängnis inhaftiert waren – mehrheitlich Mitglieder der FDJ, viele auch der KPD. Ihr „Vergehen“ war das Eintreten für ein einiges Deutschland und ihr Kampf gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands. Sie wurden deshalb wegen „Hochverrats“ oder „Geheimbündelei“ verurteilt.
Der Gefängnisseelsorger Pater Wolfgang, fast 30 Jahre in der „Ulmer Höh“ beschäftigt, fasst seine Erfahrungen in einem Geleitwort so zusammen: „Was Hanna Eggerath für uns Nachgeborene festhält, zeigt am Beispiel der in der ‚Ulmer Höh‘ Inhaftierten, wie rigoros politische Gegner in der Adenauer-Zeit ausgegrenzt und eben nicht nur diskriminiert, sondern auch zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.“
Politisch Inhaftierte in der Nachkriegszeit „auf der Ulm“.
Eine Dokumentation von Hannah Eggerath
Die Broschüre ist gegen eine Spende von 5,00 Euro bei der VVN-BdA erhältlich. Bestellungen über E-Mail tramschuh@t-online.de oder Tel. 0211/231822