Zu „Nachdenken über China“, UZ vom 18. Juni

Auch unter Linken

Volker Wirth, Berlin

Bedauerlicherweise gibt es Hetze gegen die VR China auch unter manchen „Linken“. Sie bezieht sich aktuell vor allem auf die folgenden Punkte:

  1. Die „Demokratiebewegung“ in Hongkong. Dem Inhalt nach handelt es sich bei ihr um eine gegen die Regierung der Volksrepublik gerichtete Bewegung, was auch aus der engen Koordinierung ihrer Führer mit der „Republik China“ auf Taiwan und einigen kleinen chinesischen Inseln hervorgeht. Die häufige Forderung nach Unabhängigkeit von der VR China kann aber doch nur als Separatismus bezeichnet werden. Der wird in keinem Land der Welt ohne Gegenwehr hingenommen.
    Diese „Republic of China (Taiwan)“ ist somit auch kein „Nachbarland“, denn sie erhebt ja selbst nach wie vor mit inoffizieller, vor allem militärischer US-Unterstützung den Anspruch, ihr Regierungssystem auf ganz China auszudehnen – wie umgekehrt die Volksrepublik ihren Anspruch auf die Inseln nicht aufgegeben hat. Was, wenn nicht Unterstützung von Separatismus, ist denn das Gerede von einem „Nachbarland“?
  2. Den „Völkermord“ an „den Uiguren“. Von einem solchen „Völkermord“ kann keine Rede sein – das ist ein totaler Missbrauch des Begriffs und eine schwere Beleidigung für Herero und Nama, Armenier, europäische Juden und Batutsi in Ruanda, die wirklich einen Genozid erlitten haben. Die Umerziehung in Xinjiang betrifft unter islamistischem und separatistischem Einfluss stehende Jugendliche. Sie gehören nicht nur der uigurischen Minderheit an, denn in Xinjiang leben noch weitere islamisch geprägte Völker. Eine kleine fanatische Minderheit von ihnen hat in der Vergangenheit Massaker an Han-Chinesen und Selbstmordattentate „á la Islamischer Staat“ veranstaltet. Ob dagegen Lager geeignet sind, steht auf einem ganz anderen Blatt; aber etwas tun musste China zweifellos. Das illustriert auch die Teilnahme uigurischer Fanatiker am „Bürgerkrieg“ in Syrien auf Seiten islamistischer regierungsfeindlicher Kräfte.

Diese Hetze abzuwehren ist unsere internationalistische Pflicht!

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"Auch unter Linken", UZ vom 2. Juli 2021



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