Betr.: „In einem schnellen Feldzug niederwerfen“, UZ vom 24.6.2016

Auch an die vielen jüdischen Opfer erinnern

Von Volker Wirth, E-Mail

Es sollte doch nicht völlig beiseite gelassen werden, dass die Nazis, Hitler allen voran, vorwiegend vom „jüdisch-bolschewistischen“ Staat UdSSR (…) sprachen, auch deshalb sofort nach dem Einmarsch in sowjetisches Gebiet mit Massenerschießungen von Juden (Frauen, Kindern, Greisen) begannen sowie Pogrome der litauischen, lettischen, estnischen und (west-)ukrainischen Kollaborateure sehr gern sahen. Über eine Million Juden wurden durch die Polizei-Sonderkommandos mit Beihilfe der Wehrmacht umgebracht. Weitere verhungerten in den Kriegsgefangenenlagern, viele fielen an der Front. Man sollte das schon erwähnen, zeigt es doch den großen Beitrag der sowjetischen Juden zum Sieg über die Hitlerfaschisten – und ihre schrecklichen Opfer.

Der Begriff „jüdisch-bolschewistisch“ diente natürlich dazu, den Raub- und Vernichtungskrieg in einen imaginären „Rassenkrieg“ umzudeuten, den angeblich das deutsche Volk um seine schiere Existenz führe – führen müsse, um einem Angriff „der Juden und Bolschewisten“ Russlands auf das Großdeutsche Reich zuvorzukommen; (…)

Diese primitive Begründung der eigenen beispiellosen Verbrechen wurde von vielen „arischen“ Deutschen, nicht nur denen, die sich an der Habe der fiktiv „in den Osten ausgesiedelten“ Juden bereicherten, recht bereitwillig geglaubt. Sogar nach dem Krieg, doch bevor das ganze Ausmaß der Massenvernichtung bekannt geworden war, gab es unter den Deutschen die Meinung, dass nun doch „die Juden“ den Krieg gewonnen hätten. (Antisemitismus, wie jeder virulente Rassismus, trotzt bekanntlich allen Vernunftgründen.) (…)

Volker Wirth, E-Mail

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"Auch an die vielen jüdischen Opfer erinnern", UZ vom 8. Juli 2016



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