Während in ganz Deutschland Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straße gingen, erhielt die Kampagne „Büchel ist überall – atomwaffenfrei.jetzt!“ den Aachener Friedenspreis. Unter dem Motto „20 Wochen gegen 20 Bomben“ organisiert die Kampagne Protestwochen gegen den Atomwaffenstützpunkt Büchel, an denen sich die DKP beteiligt. Wir dokumentieren an dieser Stelle Auszüge aus der Festrede von Marion Küpker vom Kampagnenrat.
„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
es ist mir eine große Ehre, für die bundesweite Kampagne „Büchel ist überall – atomwaffenfrei.jetzt!“ den Aachener Friedenspreis entgegennehmen zu dürfen. Hinter unserer Kampagne stehen 68 Organisationen, die zusammen den Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen!“ bilden. Dieser Trägerkreis wurde am 31. August 1994 gegründet, also gestern vor 25 Jahren. Der Kampagnenrat des Trägerkreises initiierte im Jahr 2016 die jährlichen Protestwochen in Büchel. Die „20 Wochen gegen 20 Bomben“ fanden in diesem Jahr zum vierten Mal statt.
Der Glaube an die nukleare Abschreckung führt nicht zu Sicherheit, sondern sie bringt die Welt in große Gefahr! Durch einen Unfall, ein Missverständnis oder militärische Muskelspiele könnte jederzeit ein Atomkrieg beginnen.
Heute gibt es in Deutschland noch etwa 20 US-Atombomben, und zwar in Büchel in der Eifel. Diese Atombomben haben in etwa die 10-fache Sprengkraft der Bombe, die 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen wurde. Die in Büchel stationierten US-Atombomben vom Typ B61 werden derzeit technisch aufgerüstet. Die Produktion des neuen Bombentyps B61–12 ist in den USA für das Jahr 2023 geplant. Diese neue Atombombe wird dann „nur noch“ die 4-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe besitzen. Führende US-Strategen wollen mit diesen sogenannten Mini-Nukes einen begrenzten Atomkrieg möglich machen.
Die deutsche Bundesregierung schweigt öffentlich zu den US-Atomwaffen in Büchel. Sie unterstützt die US-Aufrüstungspläne, indem auch sie in der NATO dafür gestimmt hat, und zusätzlich: Erstens durch den neuen Hochsicherheitszaun, der für 18 Millionen Euro um den Fliegerhorst herum gebaut wird, und zweitens durch die geplante Anschaffung neuer Jagdbomber als Atomwaffenträger.
Außerdem verstößt unsere Regierung gegen geltende internationale Verträge und Gesetze sowie gegen das Völkerrecht, nach dem die Herstellung, Stationierung und Drohung mit Atomwaffen generell verboten sind. Auch weigert sie sich, den Atomwaffen-Verbotsvertrag zu unterzeichnen.“