Atomwaffen in Griechenland?

Die Tageszeitung „Rizospastis“, das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), meldete, dass es seitens der USA Pläne gebe, Atomwaffen in Griechenland zu stationieren.

Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär der KKE, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die nuklearen Sprengköpfe vom NATO-Stützpunkt Incirlik in der Türkei zum Militärstützpunkt in Araxos in Westgriechenland verlegt werden sollen. Dazu notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie Modernisierungsmaßnahmen seien auf dem Stützpunkt schon in vollem Gang. „Die griechische Regierung spielt mit dem Feuer. Das militärische Personal und die Waffensysteme [aus Incirlik] gehen zur Basis in Souda [auf Kreta], aber die Atomsprengköpfe werden zur Basis in Araxos verlegt“, erklärte Koutsoumbas.

Seitdem der Kommandeur des NATO-Stützpunkts Incirlik, Bekir Ercan Van, in Folge des Putschversuchs festgenommen wurde, wird über eine Verlegung nachgedacht. Von Incirlik starten Einsätze der Türkei und ihrer NATO-Partner nach Syrien. Deutschland ist mit 1 200 Soldaten und mit Panavia-Tornado-Aufklärungsjägern sowie einem Tankflugzeug des Typs Airbus A310 MRTT in Incirlik vertreten.

Die Syriza/ANEL-Regierung in Athen schweigt zu den Vorwürfen. Von 1962 bis 2001 beherbergte Griechenland schon einmal amerikanische Nuklearsprengköpfe, die von 1978 bis 2001 auf der Araxos Air Base stationiert waren. Nach jahrzehntelangen Protesten der griechischen Bevölkerung wurden die Atomwaffen schließlich 2001 abgezogen. Die KKE meldet, dass auf Initiative der Gewerkschaft Bau und unter Teilnahme von Dutzenden Basisgewerkschaften und Massenorganisationen Beratungen stattfinden, wie die Stationierung der Atomwaffen auf griechischem Boden verhindert werden kann.

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"Atomwaffen in Griechenland?", UZ vom 29. September 2017



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