120 Ärzte und Psychologen fordern ein Ende „der psychologischen Folter und medizinischen Vernachlässigung“ des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Er leide unter den Folgen des Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft und im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, schrieben die Experten in einem Brief, den die Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht hat. Sollte der 48-Jährige in der Zelle sterben, dann sei er „effektiv zu Tode gefoltert worden“, heißt es in dem Schreiben. Die Folterung von Assange müsse eingestellt und es müsse ihm Zugang zur „bestmöglichen Gesundheitsversorgung gewährt werden, bevor es zu spät ist“. Er sitzt seit April 2019 im Gefängnis im Osten der Hauptstadt ein. Die Anhörung zur Auslieferung an die USA soll am 24. Februar beginnen. Ihm drohen, unter anderem wegen des Vorwurfs, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen, 175 Jahre Haft. Dadurch wurden von US-Soldaten begangene Kriegsverbrechen bekannt.
Assanges Leben in Gefahr
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)