Arbeit braucht Grenzen

Laut einer Studie zum DGB-Index Gute Arbeit arbeitet jeder dritte Vollzeitbeschäftigte 45 Stunden pro Woche und mehr. Viele Beschäftigte sind müde und ausgelaugt und gefährden mit überlangen Arbeitszeiten auf Dauer ihre Gesundheit.

„Die Ergebnisse des DGB-Indexes sind alarmierend“, sagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Die Arbeitszeit muss wieder auf ein gesundheitsverträgliches Maß reduziert werden.“ Deshalb gehöre sie ganz oben auf die Agenda des Arbeitsschutzes. Da seien Betriebe, Fachkräfte und Betriebsräte gleichermaßen gefordert. „Es gibt viel zu wenig Gefährdungsbeurteilungen und noch weniger, die Arbeitszeiten bewerten und Maßnahmen festlegen.“ Der Schutz der Gesundheit brauche Regeln: „Zeiten müssen erfasst, Höchstgrenzen beachtet, Pausen eingehalten werden“, sagt Urban.

Aber auch die Beschäftigten seien gefordert, selbstständig der Kultur des uferlosen Arbeitens und der ständigen Erreichbarkeit Grenzen zu setzen. Klare Regeln bei der Arbeitszeitgestaltung und garantierte Ruhephasen – das gibt es mittlerweile auch für Thomas Urbanek. „Wir haben besseres Arbeitsmaterial und mehr Kollegen bekommen“, sagt er. „Heute mache ich kaum noch Überstunden. Gesundheitlich geht es mir seither viel besser.“

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Arbeit braucht Grenzen", UZ vom 8. April 2016



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flugzeug.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit