Vorab: Der Artikel „Von Schlafschafen und Aluhüten“ vom 13. November 2020 hat mir so gut gefallen, dass ich ihn per E-Mail in meinem Freundeskreis verbreitet habe. Deswegen war ich befremdet, als ich den Unfug, den man in ARD und ZDF ständig hört, auch in einem Leserbrief in der UZ wiederfand. Die Forderungen der „Querdenker“ mögen genauso unausgereift sein wie die der französischen „Gelbwesten“, doch auf den Corona-Demos spielten Rechtsradikale so gut wie keine Rolle. Dafür gab es umso mehr ansatzweise antifaschistische und antimonopolistische Forderungen sowie Friedensfahnen. Sogar eine antifaschistische Initiative hatte im Internet zu diesen Demos aufgerufen. Was gefehlt hat, war nur noch eine proletarische Avantgarde auf den Demos selbst, die weitergehende Forderungen einbringen hätte können. Ich war selber auf den beiden Großdemos im August dabei. Mehr Nazis als Fernsehteams gab es in der Demo am 1. August nicht. Von beiden war in meinem Block weit und breit nichts zu sehen.
Antifaschistische Ansätze
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