Vom 6. bis 8. September versammelten sich rund 150 Internationalisten und Freunde Ernst Thälmanns aus der Tschechischen Republik, Polens und der BRD zum traditionellen Riesengebirgstreffen im tschechischen Kreis Trutnow. Zwischen 1922 und 1933 trafen sich dort Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Tschechoslowakei und aus Schlesien, um gemeinsam zu wandern und Erfahrungen auszutauschen. Dabei koordinierten sie Aktionen gegen kapitalistische Ausbeutung, Militarisierung und die Kriegsvorbereitungen des herrschenden Kapitals. Organisiert wurden die Treffen von der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei und der KPD in Schlesien. Sie vereinten Kommunisten, Freidenker, Naturfreunde und speziell die Jugend der organisierten Arbeiterklasse. Aus den Riesengebirgstreffen entstand eine dauerhafte Zusammenarbeit, die in der internationalistischen Hilfe zum Grenzübertritt in Deutschland verfolgter Antifaschisten gipfelte – und so Leben rettete.
Beim größten Treffen 1927 bei Kralovec sprach Ernst Thälmann vor über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auch nach der Befreiung Europas von Faschismus und Krieg und in der Zeit des sozialistischen Aufbaus in der CSSR und der DDR wurden die Treffen im Grenzort Mala Upa weitergeführt. Der tschechoslowakische Kommunistische Jugendverband und die FDJ des DDR-Bezirks Magdeburg trafen sich jährlich an dem Gedenkmonument, das an die Treffen vor dem Zweiten Weltkrieg erinnerte. Die Ersteigung der Schneekoppe gehörte früher wie auch heute dazu.
Auf Initiative der tschechischen Kommunisten wurde die Tradition 1993 unter Federführung des Antifaschisten Bruno Fisher wieder aufgenommen. Seit 1995 organisiert die Kreisorganisation Trutnow der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) das Treffen im Gebirge und es nehmen auch wieder deutsche Kommunisten und Antifaschisten daran teil. Heute wird die Teilnahme deutscher Gäste von der Initiativgruppe Mala Upa im Ostdeutschen Kuratorium von Verbänden (OKV) organisiert, in der Aktivisten des Revolutionären Freundschaftsbundes e. V. maßgeblich mitarbeiten. In den letzten Jahren konnten auch Teilnehmer aus der Russischen Föderation, Polen, der Slowakei, aus Schweden sowie Ghana begrüßt werden.
Im kommenden Jahr findet das antifaschistische Riesengebirgstreffen vom 29. bis 31. August in Mala Upa statt.