„Nie Wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft“, lautete der Appell von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Rede zum 8. Mai. Das ist ja mal interessant. Der 8. Mai wird in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit der BRD als Gedenk- und Feiertag traditionell ignoriert und das Gedenken an den sowjetischen Ehrenmalen wurde dieses Jahr von juristischer sowie polizeilicher Repression begleitet. Ausgeblendet wird die Bedeutung, die dem Kriegsende am 8./9. Mai 1945 in Russland beigemessen wird. Mit 27 Millionen toten Sowjetbürgern – von 65 Millionen Kriegstoten – wirken die Kriegsjahre (1941 bis 1945) als schweres Erbe nach.
Dass außerdem in Russland mit Unverständnis die Rehabilitierung des Faschismus in der Ukraine beobachtet wird und seit acht Jahren ein Krieg im Donbass geführt wird, mit etwa 14.000 Toten und über 40.000 Verletzten, fand in der Scholz-Rede keine Beachtung. Jedoch wurde mit aller Deutlichkeit „Unterstützung“ für die ukrainische Armee samt Milizen in Form von Waffenlieferungen garantiert. Als ob sich durch eine angefeuerte Gewaltspirale ein Krieg beenden ließe.
Es müsste SPD-Mann Olaf Scholz an die Machtübernahme der Nazis 1933 erinnert werden, als Kommunisten und Sozialdemokraten die ersten Opfer von Gewalt und Willkür waren. Aber es ist anscheinend zu viel für einen Politiker der sogenannten Mitte, an die Lehren des 8. Mai 1945 zu denken, die lauten: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“