Nach einem Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif hat die Bundeswehr in der nordafghanischen Stadt zwei Motorradfahrer erschossen. Zuvor waren bei einem Angriff von Taliban auf das Konsulat mindestens vier Menschen getötet und 128 verletzt worden.
Der Sprecher des Gouverneurs der nordafghanischen Provinz, Munir Farhad, sagte, dass die beiden getöteten Motorradfahrer Zivilisten gewesen seien und nicht, wie von den deutschen Soldaten angenommen, weitere Taliban-Angreifer. Der Leiter des größten Krankenhauses der Stadt, Nur Mohammed Fais, sagte, die beiden seien Angestellte eines Restaurants gewesen.
Bei dem Anschlag am Donnerstag letzter Woche kam auch einer der Attentäter ums Leben. Nach Krankenhaus-Angaben wurden mindestens 128 Menschen verletzt, darunter auch 19 Frauen und 38 Kinder. Die Taliban hatten sich noch in der Nacht zu dem Anschlag bekannt. Sie werfen Deutschland eine Mitschuld an einem USA-Luftangriff in Kundus in der Nacht des 3. November vor, bei dem auch mindestens 30 Zivilisten – darunter viele Kinder und Frauen – getötet wurden.