Annalena Baerbock

„Leidenschaftlich“ soll sich Medienberichten zufolge Annalena Baerbock bei einem Besuch des Atombomben-Museums in Nagasaki für eine Welt ohne Atomwaffen ausgesprochen haben. Sie sprach von einem „Symbolort“, nannte „unglaubliches Leid“, sprach von einem „Mahnmal“ und dem gemeinsamen „Arbeiten für eine Welt ohne Atomwaffen“. Und es sei „für uns als Bundesregierung weiterhin wichtig, uns für unseren Einsatz für Frieden und für eine Welt ohne Atomwaffen weiterhin stark zu machen“. Ich sehe mal davon ab, an dieser Stelle auf die Syntaxunfähigkeit der deutschen Außenministerin einzugehen, dazu ist das Thema zu ernst. Statt sich über verunglückte Sätze lustig zu machen, sollte man sich viel besser darüber aufregen, dass Baerbock mal wieder auf den „bösen Russen“ anspielt, statt in Nagasaki zu benennen, wer ihn geführt hat, den einzigen Atomwaffenangriff in der Geschichte der Menschheit. Das war der geliebte Bündnispartner der deutschen Regierung, die USA. Und wenn Sie, Frau Baerbock, vielleicht mal ihre Verblendungsbrille der Kriegstreiberei abnehmen könnten und sich wirklich für ein atomwaffenfreie Welt engagieren wollen, hätte ich da ein paar Vorschläge: Beenden Sie die nukleare Teilhabe! Schmeißen Sie die US-Atomwaffen raus aus Büchel! Stoppen Sie Kriegstreiberei und NATO-Mitgliedschaft, bevor Europa zu einem nuklearen Schlachtfeld geworden ist! Kein Interesse? Dachte ich mir. Die Heuchelei in Nagasaki zeigt von deutlich Schlimmerem als von einer nicht regelbasierten Beziehung zur deutschen Sprache.

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"Annalena Baerbock", UZ vom 15. Juli 2022



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