Angesichts der fortschreitenden Anpassung der Partei „Die Linke“ an das seit vielen Jahrzehnten gespielte Volkstheater Bundestag ist es mehr als ärgerlich, dass der unbequemsten Stimme, dem BSW, darin um die 9.500 Stimmen zum Einzug fehlten. Die DKP trat nicht an und gab auch keinerlei „Wahlempfehlung“. Das Kreuz bei der MLPD oder anderen kleinen Splittergruppen mit alternativem Gedankengut zu machen, konnte man sich nicht aufraffen. Die Folge ist große Zufriedenheit bei den etablierten Parteistrategen über das gelungene Lügenmanöver „Schuldenbremse versus Billionenschulden für Kriege“. Die Apologeten lächeln in Quatschrunden von ARD/ZDF ihren unchristlichen Wählerbetrug mit dem Argument „Wir wollten den Wählern Wahrheiten vor der Wahl ersparen, damit sie nicht anders als gewünscht abstimmen“. Sollte sich Ähnliches anderswo in der Welt ereignen, riefe die vereinte Medienmacht sofort: Wahlbetrug und Neuwahlen. (…) Welches Gericht, welche Politikwissenschaftler definieren oder bewerten die derzeitige Demokratiepraxis mal neu?
Anderswo wäre es Wahlbetrug
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)
"Anderswo wäre es Wahlbetrug", UZ vom 11. April 2025
![UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis] UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]](https://www.unsere-zeit.de/wp-content/uploads/2021/04/Banner_800x90_Probeabo_Rahmen.jpg)