Zum Leserbrief „Brauchen keine Belehrung“, UZ vom 13. November

An unserer Seite

Rudi Christian, Hamburg

Ulrich Sander sieht in dem Beitrag von Inge Viett also eine „Belehrung“ und „eine Beleidigung für unsere Partei“. Aber was der verdiente Genosse als Anmaßung „einer ehemaligen RAF-Angehörigen“ be- und verurteilt, liest sich für mich als eine mit viel Herz und wachem Verstand verfasste Verteidigungsrede für die Deutsche Demokratische Republik. Gar nicht zu übersehen ist auch, dass Inge Vietts Kritik an „der Linken“ nicht uns meint, sondern an eine antikommunistische bundesdeutsche Linke gerichtet ist, die uns lange politisch zu schaffen machte und der sie selbst (und nicht wenige von uns) einmal angehörte. Wer die Biographie von Inge Viett gelesen hat, sieht einen Menschen, der nach schwerer Jugend und durch politische Irrtümer hindurch zu einer wahren Antiimperialistin wurde und längst politisch an unserer Seite steht. Die Empörung des Leserbriefschreibers über den Abdruck ist darum völlig verfehlt, sowohl was den Inhalt als auch die UZ-Redaktion betrifft. Letzterer ist vielmehr ausdrücklich zu danken.

Anmerken möchte ich noch: Sich noch stärker der kritischen Aufarbeitung des Realsozialismus und der DDR zuzuwenden ist für uns deutsche Kommunisten überfällig und unumgänglich. Die eifersüchtige Verteidigung eines Meinungsmonopols in Sachen DDR ist dabei denkbar kontraproduktiv.

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"An unserer Seite", UZ vom 20. November 2020



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