Am vergangenen Wochenende hat die SPD erstmals einen bundesweiten Debattenkonvent in Berlin veranstaltet. Das zweitägige Event sollte die SPD auf ihre aktuellen Aufgaben und den Parteitag im kommenden Jahr einstellen.
Der Konvent erinnerte auffallend an ein Treffen von Ballonfahrern zum Massenstart, so viel heiße Luft wehte durch den Veranstaltungsort: „Eine Zeitenwende in der Außen- und Sicherheitspolitik kann nur gelingen, wenn diese in Zukunft eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik sein wird, die am Schutz des Klimas orientiert ist und auch die Entwicklungspolitik stärker in den Blick nimmt“, war eine der Phrasen, um die sich die Sozialdemokratie scharen will.
Die Parole „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ transformierte Parteichef Lars Klingbeil für die heutige Sozialdemokratie: „Es gibt bei vielen anderen Ländern den Wunsch, dass Deutschland sich stärker einmischt. Deutschland muss eine Führungsrolle einnehmen, wenn es darum geht, selbstbewusst für unsere Werte zu stehen.“
Zumindest in einer Online-Debatte finden sich auch regierungskritische Töne. „Die meisten Kriege seit 1945 sind nicht auf dem Schlachtfeld beendet worden“, sagte dort Rolf Mützenich, SPD-Fraktionschef im Bundestag. Es sei ein Fehler, „dass diejenigen, die sich um Diplomatie zu kümmern haben, mehr über Waffen reden, als sie über Diplomatie reden“, sagt Mützenich.