Betr.: „Hafenalarm in Düsseldorf“, UZ vom 22.7.2016

Altes und neues Schiffshebewerk

Von Monika Gottwald, per E-Mail

Vielleicht dazu passend das vielbesuchte Schiffshebewerk Niederfinow bei Eberswalde am Oder/Havelkanal. Noch während der Weimarer Republik begonnen und 1934 in Betrieb genommen, läuft es bis heute störungsfrei. Offene ehrliche, transparente Stahlkonstruktion, einfach zu warten und notwendige Teile leicht zu erneuern.

Direkt daneben entsteht jedoch ein neues Schiffshebewerk. Ummantelt mit Beton. Wie können da notwendige Reparaturarbeiten erkannt und durchgeführt werden? Die Baustelle, Erdbewegungsarbeiten, neues Vorbecken harrt ihrer Vollendung. Wir schauten uns den Werbefilm im Informationszentrum an. In diesem Film hielt der damalige Bundesminister Tiefensee anlässlich der Grundsteinlegung 2007 eine Ansprache mit den Informationen: 235 Mio. Euro werde das Projekt kosten. Der Bund nimmt dieses Geld gerne in die Hand mit Fördermitteln der EU. Größere Containerschiffe können dann größere Mengen an Waren transportieren. Die Region werde dadurch wirtschaftlich gewinnen, und vor allem versprach er Arbeitsplätze. Ob die Baukosten in dem vorgegebenen Rahmen blieben, wie sie sich weiter entwickelt haben?

Die Wasserstraße wurde inzwischen von einer Bundeswasserstraße zu einer Landeswasserstraße heruntergestuft. Das wird wohl bedeuten, dass das Land für die weitere Betreuung und Folgekosten im Zusammenhang mit dem „ hochmodernen“ neuen Schiffshebewerk in die Pflicht geht. Es müssen auch einige Schleusen, die zu dem System gehören, saniert werden. Geschieht dies nicht, ist das Schiffshebewerk obsolet. Das Land Brandenburg hat jedoch „kein oder zu wenig Geld“. Viele Großbauprojekte folgen einem Strukturmuster der Umverteilung von öffentlichen Mitteln zu den Konzernen und Banken. Finstere Zeiten.

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"Altes und neues Schiffshebewerk", UZ vom 29. Juli 2016



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