Fast ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland kommt nach 45 Berufsjahren auf eine Rente von weniger als 1.100 Euro netto. Betroffen sind vor allem Beschäftigte in der Kranken- und Altenpflege, im Gesundheits- und Rettungsdienst, bei Post-, Kurier- und Expressdiensten sowie Hebammen und Verkäuferinnen und Verkäufer. Diese Daten teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion mit. Demnach bekamen rund 6,3 Millionen Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2019 einen Bruttomonatslohn von unter 2.650 Euro. Dies führe nach 45 Arbeitsjahren zu einer Bruttorente in Höhe von unter 1.200 Euro, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Nach Abzügen von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen bleiben dem Bericht zufolge netto rund 1.100 Euro übrig. Dies entspricht in Deutschland in etwa dem Schwellenwert der Armutsgefährdung.
Dazu passt die Nachricht, dass seit Beginn der Corona-Pandemie tausende Pflegekräfte ihren Beruf aufgegeben haben. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) ging die Zahl der Beschäftigten in der Pflege zwischen Anfang April und Ende Juli 2020 um mehr als 9.000 zurück – mehr als 5.000 verließen die Pflegeberufe in den Krankenhäusern, knapp 4.000 in der Altenpflege.