13 Jahre nach dem Krieg hatte der Chilcot-Bericht einiges über die Lügen ans Licht gebracht, mit denen der Irak-Krieg verkauft worden war. Jetzt hat ein neuer Bericht des Britischen Unterhauses die Lügen beschrieben, mit denen der Krieg gegen Libyen der Öffentlichkeit verkauft wurde.
Wer sich an die Zeit des Kriegsbeginns im März 2011 erinnert und an die Hysterie über die Verbrechen Gaddafis, weiß, wie wirksam die Lügen waren.
Während die veröffentlichte Wahrnehmung damals die „Verbrechen des Regimes“ in den Vordergrund stellte und u. a. von „Flächenbombardierungen gegen Zivilisten“ die Rede war, galten die Gegner Gaddafis als säkulare und friedliche Vertreter der Zivilgesellschaft – obwohl man doch in den Fernsehnachrichten sah und hörte, wie sie mit dem Ruf „Allahu al Akbar“ ihre Kanonen abfeuerten.
Der Parlamentsbericht betont:
Der Mythos von der Bombardierung von Zivilisten wurde von „Rebellen“ übertrieben und von westlichen Regierungen verbreitet.
Die wichtige Rolle von bewaffneten islamistischen Terroristen wurde verheimlicht.
Der Aufstand war von Anfang an bewaffnet und hätte ohne die NATO vermutlich keinen Erfolg gehabt.
Die Analyse der Beweggründe Frankreichs als treibender Kraft hinter der Intervention ergab das naheliegende – Öl. Und den Versuch der Regierung Sarkozy, ihre innenpolitische Situation zu verbessern.
Berichte über die wahllose Bombardierung von Zivilisten hören wir auch heute über Aleppo. Die Frage ist nur, wann der nächste Parlamentsbericht die Lügen, die zum Krieg gegen Syrien führten, öffentlich machen wird.