Wem gehört dieser Mann? Darüber, wer die wahren Erben von Alexander dem Großen (hier in einem Ausschnitt aus dem über 2 000 Jahre alten Alexandermosaik aus Pompeji) sind, streiten Nationalisten aus Mazedonien mit Nationalisten aus Griechenland. Der Streit über die Antike, über irrsinnige Territorialansprüche und die wirklich wahre Essenz des Mazedonischen kostet so viel Kraft, dass 73 Prozent der Wahlberechtigten am vergangenen Sonntag nicht die Muße fanden, um im Wahllokal für die Umbenennung ihres Landes in Nordmazedonien und den Beitritt zu EU und NATO zu stimmen.
Auch Angela Merkel war Anfang September auf den Balkan gereist, um dafür zu werben, den alten Alexander einen guten Mann sein zu lassen, damit Mazedonien endlich einen Kompromiss mit Griechenland schließe, der dem kleinen Land den Weg in die imperialistischen Bündnisse freimacht. Den reaktionären Nationalismus, der die Leute jetzt daran gehindert hat, jubelnd in EU und NATO einzuziehen, hatte insbesondere die deutsche Regierung seit den 90er Jahren auf dem Balkan kräftig gepäppelt. Schön, dass er ihr nun einmal auf die Füße fällt.