Die Ergebnisse der Tarifrunde der Länder sind enttäuschend – Reallohnverluste, schuldrechtliche Vereinbarungen für studentische Beschäftigte und anhaltende Ungleichheiten zwischen den Stadtstaaten. Konkret: Bis zum 1. November 2024 gibt es Sonderzahlungen von insgesamt 3.000 Euro in Teilbeträgen. Dann erst folgt die Erhöhung der Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200 Euro. Am 1. Februar 2025 steigen die Löhne um 5,5 Prozent. Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre gleicht das nicht aus, die zukünftigen Preissteigerungen sind bei einer Laufzeit von 25 Monaten nicht abzusehen.
Auch einen Tarifvertrag für die über 300.000 studentischen Beschäftigen wird es nicht geben. Für studentische Beschäftigte ohne Abschluss gibt es zum Sommersemester 2024 lediglich einen Mindest-Stundenlohn von 13,25 Euro, der ein Jahr später auf 13,98 Euro steigen soll.
Doch die Tarifrunde hat verdeutlicht, dass sich die Beschäftigten nicht länger alles gefallen lassen. Trotz der Rückschläge ist noch nicht aller Tage Abend. Die Macht liegt nun in den Händen der Mitglieder – sie haben die Möglichkeit, das Ergebnis der Verhandlungen zu akzeptieren oder weiter für ihre Interessen zu kämpfen.
Während die Tarifkommission empfiehlt, das Ergebnis anzunehmen, sollte man doch noch mal darüber nachdenken, ob man sich mit den Brotkrumen abspeisen lassen möchte.
Unter TVL fallende Mitglieder sind aufgerufen, sich bis zum 12. Januar an der Befragung zu beteiligen und ihre Meinung kundzutun.
Wer sich davor noch einmal genauer mit den Ergebnissen auseinandersetzen möchte, sei Jan von Hagens Kommentar „Darauf aufbauen“ und Lars Mörkings Bericht „Was ist fair am Reallohnverlust?“ (beide aus UZ vom 15. Dezember 2023) emfpohlen.