Nach Kündigungen durch ver.di: „Keine nachvollziehbare Begründung“

Akman wehrt sich und geht online

Orhan Akman, ehemaliger Bundesfachgruppenleiter Einzel- und Versandhandel bei ver.di, hat eine Homepage gestartet, auf der er seine Positionen ausführlich darlegt. Akman wurde im August von seiner ver.di-Funktion abberufen, von der Arbeit freigestellt und hat mehrfach fristlose Kündigungen erhalten. Auf der Website schreibt er dazu: „Eine nachvollziehbare Begründung für diese Kündigungen liegt auch mir selbst bislang nicht vor. Der zeitliche Zusammenhang legt aber nahe, dass ein Exempel statuiert werden soll. Nachdem in den Medien Berichte über Vetternwirtschaft erschienen waren, habe ich öffentlich eine rückhaltlose Aufklärung der Vorwürfe gefordert und verlangt, dass alle darin verwickelten Funktionärinnen und Funktionäre von ihren Aufgaben freigestellt werden sollten. Nur Stunden später erfolgte meine Abberufung und Freistellung.“

Er kündigte an, sich gegen die Kündigungen „rechtlich und politisch“ zu wehren. Zugleich halte er an seiner Kandidatur für den ver.di-Bundesvorstand fest. „Da es das Vorgehen des bisherigen Bundesvorstandes mir jedoch unmöglich macht, die Diskussionen innerhalb unserer Strukturen zu führen, habe ich mich entschlossen, diese Homepage ins Leben zu rufen, um meine Positionen und Vorschläge darzustellen.“

Eine Online-Petition fordert die Rücknahme der Kündigungen. Die Initiatoren sehen in dem ver.di-Vorgehen den Versuch, mit Akman einen progressiven und kritischen Gewerkschafter kaltzustellen.

In einem Interview mit UZ, das in der Ausgabe vom 16. September erschienen ist, legt Akman seine Kritik an ver.di dar. Inzwischen ist darüber hinaus ein Beitrag von ihm in der Tageszeitung „junge Welt“ erschienen, in dem er für Neuausrichtung der Gewerkschaft plädiert.

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