„Und Action!“, kündigt die Bundeswehr den Tag der Bundeswehr in der Staufer-Kaserne in Pfullendorf an: „Kommando Spezialkräfte live erleben.“
Das ist schön, denn was die Elite-Killer der Bundeswehr sonst so treiben, erfährt man ja nur in wenigen Fällen. Die Soldaten, die am Sonntag nächster Woche „unter Einsatz von Drohnen, Hunden und Scharfschützen das gesamte Einsatzspektrum der Kommandosoldaten abbilden“, werden jedenfalls nicht irgendwo sonst auf der Erde gezielte Tötungen durchführen.
Selbst was diese Leute in ihrer Freizeit treiben wird von der Bundesregierung schnell als Verschlusssache eingestuft: Zum Beispiel, dass 15 Soldaten im vergangenen Jahr in Tunesien einen Friedhof besuchten, auf dem Angehörige der faschistischen Wehrmacht begraben sind. Im Gedenken an die Helden dieser großen Zeit wünschten sie im Gästebuch „Ruhm und Ehre dem Afrika-Korps“. Darüber wollte die Regierung in ihrer Antwort auf eine Linkspartei-Anfrage nicht mehr verraten – nur, dass „für die Streitkräfte eines demokratischen Rechtsstaates die Wehrmacht als Institution nicht traditionswürdig ist“.
Natürlich hat die von Nazi-Offizieren aufgebaute Bundeswehr mit ihrer Nazi-Vorgängerin nichts gemein. Übrigens: Für den kommenden Sonntag lädt die Bundeswehr auch in die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf ein. Dort stellt die Panzerbrigade 21 aber nur die Panzer Puma, Leopard und Marder vor – keine Rede vom Wüstenfuchs.