Achtstundentag

Geht es nach der FDP, wird alles immer schöner. Vor allem das Arbeiten. Schnöde Tage, die um 8.00 Uhr beginnen und – nach einer Mittagspause – um 16.30 enden, gehören nämlich liquidiert. „Wir sollten die Tageshöchstarbeitszeiten abschaffen“, findet Lukas Köhler, FDP-Fraktionsvize. Weil: „Der Achtstundentag ist ein fossiles Dogma aus einer Zeit, in der die Sorge vor Ausbeutung massiv war.“ Und in der schönen, neuen Welt der FDP ist die Sorge vor Ausbeutung heutzutage natürlich überhaupt nicht massiv. Da kann man auch mal über so überflüssige Scherze wie Pausen nachdenken: „Wir sollten da keine starren Vorschriften mehr machen“, sagt der FDP-Politiker. „Viele Menschen arbeiten schon jetzt die Mittagspause durch (…), weil dadurch ihr Leben entspannter ist“, so Köhler. Toll. Muss ich auch nicht mehr zu Mittag essen, kostet ja eh nur Geld. Dann lieber Augen (und Magen) zu und durch, denn: „Die Änderungen würden die Wirtschaftswende beschleunigen.“ Wussten „Geier Sturzflug“ schon 1982: „Ja, dann wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt.“

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Achtstundentag", UZ vom 24. Mai 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Schlüssel.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit