Für die Beschäftigten im Handel beginnt das Jahr 2024 so, wie 2023 endete: Ohne Tarifergebnis. Seit Monaten gibt es keine Einigung im Tarifstreit. ver.di kündigte weitere Streiks für 2024 an. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten kurz vor Weihnachten noch einmal zu Streiks aufgerufen, in der Hoffnung, genug Druck aufzubauen, um kurz vor Silvester einen Pilotabschluss bei Verhandlungen in Hamburg zu erzielen. Doch die Kapitalseite blieb bei ihrer Verweigerungshaltung.
Der Einzelhandelsverband HDE hatte im Herbst zunächst alle Verhandlungen in den 14 Tarifgebieten abgesagt, dann aber bei einem Spitzengespräch am 23. November 2023 zugesagt, die Verhandlungen in allen Tarifgebieten wieder aufzunehmen. Diese Verabredung sei nicht eingehalten worden, heißt es von ver.di. Nur in Hamburg wurden Gespräche aufgenommen, die nun scheiterten.
Der HDE habe es bei diesen Verhandlungen über acht Monate lang an Ernsthaftigkeit vermissen lassen, kritisierte ver.di.
ver.di war mit einer Forderung von 2,50 Euro mehr pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Tarifrunde gestartet. Der HDE blieb dabei, nicht mehr als eine Erhöhung von 1,04 Euro pro Stunde für eine Verkäuferin zahlen zu wollen. Zu wenig, um über die Runden zu kommen, sagt ver.di.
ver.di werde die Beschäftigten daher auch im neuen Jahr zu Arbeitskämpfen aufrufen. Höhere Löhne seien für die Beschäftigten angesichts der Preissteigerungen überlebenswichtig und ein wichtiger Beitrag, um die den Kolleginnen und Kollegen drohende Altersarmut zu verhindern.