Der EU-Militäreinsatz im Mittelmeer kann ausgeweitet werden. Die Mitgliedstaaten gaben am Montag in Brüssel grundsätzlich grünes Licht für den Eintritt in die zweite Phase der Operation „Eunavfor Med“, berichteten Diplomaten. Ziel der von der NATO unterstützten Militäroperation ist das möglichst weitgehende Abschneiden des Fluchtwegs nach Europa. Die erste Phase läuft schon seit Ende Juni. Offiziell dient diese dem Sammeln von Informationen über die Netzwerke der Menschenhändler am Südrand des Mittelmeers, hauptsächlich in Libyen. In Phase II sollen Flüchtlingsschiffe in internationalen Gewässern gestoppt und durchsucht werden, um vielleicht an Bord befindliche „Schlepper“ zu finden und festzunehmen. Diese Aktionen sind aber lediglich Vorlauf für die entscheidende Phase III von „Eunavfor Med“. Dann sollen die „Strukturen des Menschenschmuggelgeschäfts“ auf libyschem Boden angegriffen werden. Zum Einsatz würden Kampfflugzeuge, bewaffnete Drohnen, Schiffsartillerie und Spezialeinheiten kommen. Neben potentiellen Flüchtlingsschiffen sollen auch Hafenanlagen sowie Benzin- und Lebensmittellager zerstört werden.
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