Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks behauptet, dass laut eigener Umfrage in 28,4 Prozent der Unternehmen der Branche bereits mehrere Beschäftigte mit konkretem Verweis auf das Bürgergeld gekündigt hätten beziehungsweise eine Kündigung in Aussicht gestellt haben. Weitere 40 Prozent bestätigten diesen Trend, sprechen aber noch von Einzelfällen.
Ulrike Laux, zuständig für die Gebäudereinigungsbranche im Vorstand der IG BAU, kritisierte die Umfrage als „höchst unseriös“. Die Grundlage seien Annahmen statt Fakten.
Die Logik der Umfrage des Innungsverbands ist nicht, auf die Armutslöhne der Branche hinzuweisen. Sie zielt vielmehr darauf ab, das Bürgergeld als zu hoch zu kritisieren und den Kolleginnen und Kollegen zu unterstellen, sie würden deshalb lieber in Arbeitslosigkeit leben und Bürgergeld beziehen.
„Warum geht es eigentlich immer nur um einen Unterbietungswettbewerb? Umgekehrt muss es sein, wenn genug Lohn bezahlt wird, dann wollen die Menschen auch arbeiten. Nach jüngsten Berechnungen müsste der Mindestlohn derzeit bei etwa 14,57 Euro liegen, um ein einigermaßen gutes Auskommen zu haben“, sagt Laux. Im Gebäudereinigungs-Handwerk wird derzeit ein Branchenmindestlohn in Höhe von 13 Euro gezahlt, ab Januar 2024 sind es 13,50 Euro.