Spontane Proteste konnten die geplante Abschiebung eines Syrers im nordhessischen Witzenhausen verhindern. Eine Polizeistreife war gegen 1 Uhr zum Wohnhaus des 27 Jahre alten Syrers gefahren, um Vollzugshilfe für das Regierungspräsidium zu leisten und den Mann festzunehmen. Der Flüchtling sollte in sein Einreiseland Bulgarien zurückgebracht werden.
Anwohner bekamen die sich anbahnende Rückführung mit und sprangen dem Syrer zur Seite. Sie errichteten eine Blockade und wollten die Abfahrt des Streifenwagens verhindern. Eine Person habe sich sogar an ein Einsatzfahrzeug gekettet. Dabei wurden mehrere Polizisten und etwa ein Dutzend Demonstranten verletzt. Der Arbeitskreis Asyl Witzenhausen ging von deutlich mehr verletzten Demonstranten aus.
Laut Polizei wurde der Syrer nicht abgeschoben. Eine Anwaltskanzlei teilte mit, die Abschiebung sei „in letzter Sekunde gestoppt“ worden.