Zwischen Januar und November 2018 wurden allein 8658 Asylsuchende aus Deutschland in andere EU-Staaten ausgewiesen. Damit haben deutsche Behörden 2018 so viele Flüchtlinge in andere EU-Staaten „überstellt“ wie nie zuvor. Das ergab die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Partei „Die Linke“).
Die Quote tatsächlich überstellter Flüchtlinge stieg von rund 15 Prozent im Jahr 2017 auf 24,5 Prozent im vergangenen Jahr. Hintergrund ist das Dublin-Abkommen zum Umgang mit Asylbewerbern in der EU. Es sieht vor, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem EU-Land stellen müssen, in dem sie als erstes europäischen Boden betreten. Hauptzielland der innereuropäischen Abschiebungen war dem Bericht zufolge Italien.