Nachdem die Massakrierung gefangener russischer Soldaten durch ukrainische Nazi-Bataillone offenbar wurde und schlecht als russische Propaganda zu brandmarken war, weil die Täter sie als Bildmaterial selbst ins Internet eingestellt hatten, war klar, dass irgendetwas her musste, das diesen barbarischen Akt übertreffen könnte. Und es kam.
Das grauenhafte Verbrechen in Butscha, bei dem nach ukrainischen Angaben dreihundert Menschen auf der Straße erschossen wurden, war noch nicht ganz in der Welt, da stand die Reaktion der die Ukraine unterstützenden Staaten schon fest; die Erfahrung besagt, dass der Eskalationsablauf in Kriegen jeweils punktuelle Aufreger braucht. Die Rede ist von einem „Energieembargo“ (so als würde künftig die Russische Föderation kein Gas mehr bekommen), und in Deutschland konnten bewaffnete Drohnen (mit deren Ablehnung die Regierungsparteien Wahlkampf gemacht hatten) ohne mediales Murren in die Aufrüstungsspirale gelenkt werden. Mit der Zurverfügungstellung von Satellitenbildern von russischen Truppenbewegungen durch die CIA-Stellen in Kiew und den Waffenschenkungen an die Ukraine ist die NATO längst Kriegspartei. Nun werden auch Panzer aus NATO-Beständen in die Ukraine geschickt, um die absehbare Niederlage zu verhindern und den Krieg zu verlängern. Die Schaltstellen der ukrainischen Streitkräfte sind zerstört und da für die aus sowjetischen Beständen herrührende Artillerie kaum noch Munition vorrätig ist, bleibt nur noch die russischsprachige Bevölkerung als Schutzschild. Oder sie dient für Morde, die man dem Gegner in die Schuhe schiebt.
Die vielen Leichen von Butscha sind erst am dritten Tag nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Stadt zu sehen gewesen. Das ficht weder die EU noch die USA oder die Bundesregierung an. Sowieso ist klar, dass die Forderungen nach Bestrafung der Schuldigen nichts mehr wert sein wird, wenn sich das Wahrscheinliche herausstellt – nämlich, dass es sich um einen Vergeltungsakt an der russischsprachigen Minderheit in der Stadt gehandelt haben muss.
Angesichts der Fakten musste ein neues Szenario her, mit dem sich die angestrebte offizielle Einmischung der NATO in den Konflikt weiter begründen lassen kann. Mehr als fünfzig Menschen aus der mehrheitlich russischsprachigen Einwohnerschaft von Slawjansk und Kramatorsk, die sich vor den Kämpfen in Sicherheit bringen wollten, mussten ihr Leben nach einem Streubombenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk lassen. Da sich Selenskis Lüge, die Waffe sei ein russisches Iskander-Geschoss gewesen, nicht halten ließ, setzte der gelernte Präsidentendarsteller die Behauptung in die Welt, auch die russischen Truppen hätten die tatsächlich verwendete Totschka-U im Bestand. Diese haben die Totschka-U 2019 aus dem Arsenal genommen; aber auch die Flugrichtung der Rakete spricht für einen Abschuss seitens der ukrainischen Einheiten. Ganz abgesehen von der Frage, warum das russische Militär auf die Bevölkerungsteile schießen sollten, deren Rettung sein Ziel ist: 700.000 Menschen sind bereits in Russland.
Wohin also will „der Westen“? Das Kollaborieren mit den ukrainischen Faschisten, die nun problemlos sogar an der Seite von Selenski im griechischen Parlament auftauchen konnten, bedeutet die Verlängerung einer braunen Tradition von der Nazi-Rattenlinie nach Südamerika über die Zusammenarbeit mit den Apartheid-Rassisten in Südafrika, die Ausrüstung von Schlächtern wie Idi Amin, die Unterstützung der Putschisten in Chile und anderer Diktaturen Lateinamerikas hin zur Ausrüstung von UCK-Terroristen im Kosovo und der verschiedenen Dschihadisten im arabischen Raum.
Nazi-Freundschaften sind also keine neue Qualität. Und auch die Bereitschaft zum gemeinsamen Untergang hat Tradition.