Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes im ganzen Land zu Warnstreiks aufgerufen. In Kitas, Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben, Straßenämtern und Verwaltungen wurde und wird die Arbeit niedergelegt. In einigen Kommunen ging nichts mehr. Der Arbeitskampf nimmt an Fahrt auf und das ist auch nötig. Die Beschäftigten sind sauer, weil es die Arbeitgeberseite bisher noch nicht einmal für nötig gehalten hat, ihnen ein Angebot vorzulegen. Stattdessen müssen sie sich von Bund, Kommunen und Medien anhören, ihre Forderungen seien überzogen und nicht finanzierbar. Tatsächlich sind sie angesichts steigender Preise für alles, was man zum Leben braucht, und erhöhtem Arbeitsdruck, unter anderem durch Personalmangel, mehr als berechtigt. Die Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro, und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro steigen. Und es geht nicht zuletzt um Arbeitszeit: drei zusätzliche freie Tage soll es geben und ein „Meine-Zeit-Konto“, um die Arbeitszeit flexibler gestalten zu können.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 17./18. Februar in Potsdam statt. Bis dahin will ver.di den Druck erhöhen, um ein Angebot zu erzwingen. Die DKP ruft zur Solidarität mit den Beschäftigten auf, denn, so schreibt sie auf ihrem 350-Euro-Schein, „ein guter Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst ist im Interesse von 99 Prozent aller Menschen in diesem Land. Er ist gut für die Beschäftigten und er ist gut für alle anderen, die nicht wollen, dass Schulen, Krankenhäuser, Sozialdienste und die Öffentliche Infrastruktur kaputtgespart werden.“ Geld ist genug da, es steckt in der Rüstung.