Das Pentagon kann endlich Erfolge vermelden: Soweit bislang bekannt ist, wurden vier unbemannte und unbekannte Flugobjekte (UFOs) von der US-Air Force ausgemacht. Der Luftraum wurde gesperrt, US-Kampfjets der fünften Generation, „Luftüberlegenheitsjäger“ vom Typ Lockheed Martin F-22 Raptor, stiegen auf und zerstörten die feindlichen UFOs. Zwar nicht gleich mit dem ersten Schuss oder besser mit der ersten Rakete, aber am Ende, nach einigen Fehlversuchen, hat es doch geklappt. Jeder fängt ja mal klein an. Das arme US-Militär hatte bei seinen zahlreichen Kriegen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wirklich Glück. Allenfalls gegen so bedrohliche Mächte wie Panama oder Grenada. Ansonsten ging alles verloren. Zumindest auf lange Sicht. Jetzt bei den UFOs hat es aber geklappt. Mission accomplished.
Nach Aussage des NATO-Generalsekretärs, des formidablen Sozialdemokraten Jens Stoltenberg, handelte es sich bei den UFOs zum Teil um eine Art „sino-russische Spionageballons“. Und noch dazu um gefährliche weiße. Das ist besonders heimtückisch, weil jeder vermutet, dass die Zeit der Spionageballons seit der Erfindung der Raumfahrt endgültig vorbei sei und somit solcherart Luftfahrzeuge keine große Aufmerksamkeit finden. Und zudem steht Weiß für Unschuld. Wo doch jeder weiß, dass Russen und Chinesen damit schon per Definition nichts zu tun haben können.
Aber mal im Ernst, soweit das bei dem Thema möglich ist. Ein Richard Fontaine macht im US-Magazin „The Atlantic“, einem Sprachrohr des bellizistischen „demokratisch“-geheimdienstlichen Washingtoner Sumpfes, unter dem Titel „Chinas Ballon ist eine große Gelegenheit“ die Stoßric htung klar. China sei erfolgreich in seiner Charme-Offensive gegenüber dem Westen. Nach Corona sei das Land zurück im Geschäft. Davos, Europa – überall sei China präsent. Die „Unverfrorenheit“ der chinesischen Spionageballon-Missionen habe dem Westen aber wieder die Augen geöffnet. China ist nicht nett und freundlich – China ist der Gegner. Und nicht nur irgendein Gegner, sondern der entscheidende, der „Herausforderer“ des US-Imperiums, auf den es letztlich ankommt. Das musste mal wieder ins Bewusstsein gerückt werden und nicht die Pipeline-Story von Seymour Hersh. Und wenn man dazu Nenas „99 Luftballons“ abschießen muss – „… seh’ die Welt in Trümmern liegen“.