Aufruf der Initiative „Buchenwald-Gedenken“

75 Jahre bewaffnete Selbstbefreiung – 75 Jahre Schwur von Buchenwald – 75 Jahre ungesühnter Mord an Ernst Thälmann

Ein Blick auf die Gegenwart lässt erschauern. Wir müssen feststellen, dass sich der deutsche Imperialismus mit der EU wieder in die „Ostgebiete“ jenseits der DDR-Außengrenzen aufmacht. Zuerst probehalber mit dem Manöver „Defender 2020“. Aus Mangel an eigenen Kräften hängt er sich an den US-Imperialismus. Eine Konstellation, die sich schon im Jugoslawienkrieg für das deutsche Kapital durchaus gelohnt hat. Warum also jetzt nicht wieder Russland ins Visier nehmen. Russland, das sich in den letzten Jahren unter Putin immer mehr vom Verrat Gorbatschows erholt und sich somit auch allen Vereinnahmungswünschen von Rohstoffen und Märkten durch den Imperialismus widersetzt hat. Vor allem aber reizt das Kapital am meisten, dass Russland den bedrohten Ländern Kuba, Venezuela und Syrien in ihrem Widerstand gegen den US-Imperialismus und dessen Handlanger Hilfe leistet.

In Deutschlands Innern gehört zur Aggression gegen Russland die Delegitimierung des Friedensstaates DDR. Deren Bevölkerung will, trotz aller Hetze, noch immer nicht von der tief verankerten Freundschaft zu Russland lassen. Diese Freundschaft soll zerstört werden, erst dann ist der Weg nach Osten, der mit „Defender 2020“ geübt wird, wirklich frei. Hier in der DDR zeigt sich ganz offen, wie der Kapitalismus den Faschismus als eine Möglichkeit begreift und nutzt. Um die Menschen im Osten nach der Konterrevolution 1990 von der berechtigten Wut auf den sie enteignenden Raub-Kapitalismus abzulenken, wurde die faschistische Bewegung mit Geld und Hetzern aus dem Westen vorbereitet. Die berechtigte Wut wurde auf Flüchtlinge und den Sozialismus umgelenkt. Einer dieser Hetzer gegen die DDR ist der „Linke“ Ramelow, der für einen AfD-Mann stimmt und gleichzeitig die Frechheit besitzt, hier in Buchenwald aufzutreten und dadurch den Schwur von Buchenwald zu verhöhnen.

Die Gehirnwäsche geht weiter: Das EU-Parlament beschließt am 19. September 2019 eine Resolution, nach der mit dem „Hitler-Stalin-Pakt“ die Sowjetunion eine Mitschuld, am liebsten aber die Alleinschuld, am zweiten Weltkrieg habe. Dies und andere historische Verfälschungen soll als „europäisches Geschichtsbewusstsein“ insbesondere der jüngeren Generation vermittelt werden. Das ist die Weiterführung dessen, was wir auch in der Ausstellung in Buchenwald beobachten können. Die Antifaschisten, Kommunisten und Kriegsgefangenen, die im Lager zusammen gepfercht und durch Folter, Hunger und Zwangsarbeit ermordet wurden, werden immer unsichtbarer gemacht. Die Opfergruppen werden gegeneinander ausgespielt. Hier die Juden, die mehr und mehr zu alleinigen Opfern stilisiert werden. Da unsere Genossinnen und Genossen, die vergessen werden sollen, obwohl sie es waren, für die das Lager Buchenwald konzipiert wurde und die die bewaffnete Selbstbefreiung organisierten. Die sowjetischen Kriegsgefangenen werden kaum noch erwähnt und das, obwohl die Rote Armee mit drei Millionen Toten die größte Opfergruppe nach den Juden darstellen. (Süddeutsche Zeitung 29.2.2020 „Schatten der Erinnerung“). Und der wir vor allem die Befreiung vom Faschismus verdanken.
So vorbereitet, können neue Ziele anvisiert werden. Wie das Manöver „Defender 2020“ gegen Russland beweist.

Frieden und Freundschaft mit Russland

Der Hauptfeind steht im eigenen Land

Brigitte Kabbeck, Sprecherin der Initiative „Buchenwald-Gedenken“

UnterstützerInnen

  • Sabine Albrecht (DKP)
  • Hans Bauer (Vorsitzender GRH)
  • Joachim Bonatz (ISOR)
  • Olaf Brühl (DKP)
  • Heike und Andreas Cienskowski
  • Albrecht Geißler, Gerd Hommel, Torsten Trentzsch, (Revolutionärer Freundschaftsbund)
  • Anna C. Heinrich und Frank Flegel (Zeitschrift offen-siv).
  • Reiner Kotulla und Brigitte Dornheim (DKP)
  • Prof. Dr. Anton Latzo und Heiderose Latzo
  • Linder, Klaus (DFV Landesvorsitzender Berlin)
  • Andreas Maluga (Vorsitzender DDR-Kabinett Bochum)
  • Stefan Natke (DKP Landesvorsitzender Berlin)
  • Brigitte Queck (Mütter gegen den Krieg Berlin -Brandenburg)
  • Andreas Reinecke (KPD Landesvorsitzender Berlin)
  • Max Renkl, Udo Helmbold und Cilly Keller (Vorstand Freundeskreis ETG Ziegenhals)
  • Renate Schönfeld, Pfarrerin I. R.
  • Torsten Schöwitz (KPD-Vorsitzender)

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