Weltfestspiele der Jugend und Studenten

70 Jahre für Frieden und Freundschaft

Von CH

Die 19. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden beginnen am Samstag in der russischen Olympiastadt Sotschi. Unter dem Motto „Für Frieden, Solidarität und soziale Gerechtigkeit, wir kämpfen gegen Imperialismus – unsere Vergangenheit ehrend bauen wir die Zukunft!“ werden sich bis zum 22. Oktober über 20 000 Jugendliche aus über 150 Ländern daran beteiligen. Ein Teil von der Teilnehmer wird am 14. Oktober einer internationalen Parade der Jugend und der Studierenden auf dem Roten Platz in Moskau beiwohnen. Anschließend werden sie zum eigentlichen Austragungsort weiterreisen, wo am Vormittag des nächsten Tages das politische, kulturelle und sportliche Veranstaltungsprogramm beginnen soll. Die offizielle Eröffnungszeremonie findet am Nachmittag in der Eishalle „Bolschoi“ statt, bei der die US-Popgruppe „OneRepublic“ auftreten wird. Nach eigenen Angaben investiert das nationale Vorbereitungskomitee und somit der russische Staat viel Geld und betreibt großen Aufwand für die Weltfestspiele. Zu den offiziellen Sponsoren gehört neben mehreren russischen Banken und Großunternehmen auch der Kreditkartenanbieter Mastercard.

Der Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ) veranstaltet seit 1948 die Weltfestspiele der Jugend und Studierenden. Die letzten Spiele fanden in Quito 2013 statt. 8 000 Teilnehmer aus 88 Ländern reisten damals nach Ecuador. 2010 fanden sie trotz einiger Schwierigkeiten im Vorfeld in Pretoria, Südafrika, statt. 2005 kamen über 17 000 Teilnehmern aus 144 Ländern nach Caracas, um den Kampf der bolivarianischen Bewegung hautnah zu erleben.

Im Vorfeld der Weltfestspiele in Sotschi kam es im WBDJ zu Diskussionen über den Charakter und die Ausrichtung der Spiele. Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) kritisiert, dass der nationale Mitveranstalter versucht die Weltfestspiele zu entpolitisieren und die Spiele „auch von Strukturen, insbesondere des russischen Staates, unterstützt werden, die dem Motto und Zielen des Festivals entgegenstehen. Sie stellen die russische Regierung als Friedensmacht dar, wollen linke Jugendliche an sich binden, ihre Position gegenüber den USA stärken und sich als progressiver Bündnispartner für die ‚Dritte Welt‘ präsentieren.“ Dennoch nimmt die SDAJ mit einer Delegation an den Weltfestspielen teil, um den antikapitalistischen und antiimperialistischen Charakter der Spiele hochzuhalten.

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"70 Jahre für Frieden und Freundschaft", UZ vom 13. Oktober 2017



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