500 Tote

Mindestens 500 Menschen hat die Polizei seit 1976 in der BRD getötet. Seit diesem Jahr führt die Zeitschrift „Bürgerrechte & Polizei/CILIP“ Statistik über polizeiliche Todesschüsse – weil der Staat das nicht macht. Der 500. gelistete Polizeimord wurde am 24. Oktober in Schwalmstadt verübt. Dort erschossen Beamte eine 20-jährige Frau, die laut Polizei mit einer Schusswaffe gedroht haben soll. Die Waffe soll nicht „scharf“ gewesen sein. Zunächst hatte die Polizei behauptet, die Frau hätte auf Beamte geschossen. Alleine im laufenden Jahr hat die Polizei in Deutschland 17 Menschen erschossen. Das ist die höchste Opferzahl seit 1999, als 19 Menschen tödlicher Polizeigewalt zum Opfer fielen. Etwa zwei Drittel der Opfer befanden sich in psychischen Ausnahmesituationen, schätzt der Bochumer Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"500 Tote", UZ vom 1. November 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit