Die weltweite Kampagne zur Ächtung von Atomwaffen hat einen Meilenstein erreicht: Mit Honduras hat am Samstag das 50. Land den UNO-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen ratifiziert. Er tritt nun am 22. Januar 2021 in Kraft. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, der Vertrag stelle eine „bedeutende Verpflichtung hin zu einer kompletten Elimination von Nuklearwaffen“ dar. Die USA, Russland, China, Britannien, Frankreich, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea haben den Vertrag bisher nicht unterzeichnet. Sämtliche Mitgliedstaaten der NATO – einschließlich Deutschland – weigern sich, dem Vertragswerk beizutreten, weil die NATO die „nukleare Abschreckung“ zur Strategie des Bündnisses erklärt hat. In dem ab Januar völkerrechtlich bindenden Dokument verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, „nie, unter keinen Umständen“ Atomwaffen zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern. Der Vertrag geht auf eine Initiative der Internationale Kampagne zur Atomaren Abrüstung (ICAN) zurück, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Es ist ein Bündnis aus mehr als 500 Organisationen, die sich weltweit für die Ächtung der Atomwaffen einsetzen.
50 Staaten für Verbot von Atomwaffen
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)